Das Dilemma der Traum(a)beziehungen Teil 1
Wenn das Thema Trauma und Beziehungswünsche zusammentreffen, kann es oft auf unerklärte Weise kniffelig werden. Das Schutzsystem stellt sich oft als Beziehungsbremse heraus, da es in der Nähe eine Bedrohung sieht.
Jeder Traumatisierte steckt mehr oder weniger in diesem Dilemma: Du wünschst Dir:
- Nähe, Sicherheit, Geborgenheit
- Kontakte, freundliches miteinander
- Austausch mit anderen
- Ein Teil des Ganzen zu sein
- Entspannung
Klingt das nicht gut?
Und dann das Hindernis: wo gerade noch die schöne Melodie spielte, ertönt jetzt das Geräusch der Nadel, die auf der Schallplatte rutscht.
Wie gefühlt aus dem Nichts, sieht die Welt ganz anders aus.
Die Symptome eines getriggerten Traumas zeigen sich:
- Rückzug, Allein-Sein
- Misstrauen, Angst
- Skepsis, negative Gedanken
- Verteidigungsmodus
- Streit, Schuldzuweisung
Und jetzt?
Deine Sehnsucht nach Beziehungen bleibt bestehen. Sei es mit dem Partner, Kind, Eltern, Geschwistern, Freunden und Kollegen.
Die kleine Wiederholung des TraumaSchocks schiebt sich immer wieder zwischen Dich und Deine Beziehungen. Die Reaktion bleibt oft unbemerkt, da Du es schon gewöhnt bist, die kleine Zuckung in Deinem Körper zu übersehen. Du bist nicht mehr so präsent, bist ängstlicher und siehst die Welt negativer als zuvor. Und was ganz doof ist, man redet oft so hart, so schlecht, so verletzt. Je nachdem wie stark der Schreck war, desto negativer redest Du.
Das kann doch nicht so weitergehen!
Da muss man doch etwas tun, denkst Du bestimmt.
Ich will doch endlich Beziehungen leben und endlich die Schönheit des Lebens erleben und nicht nur ab und zu mal davon kosten.
Ja, ich stimme Dir voll und ganz zu.
Ich habe mich jahrelang in diesem Dilemma bewegt. Sehnen und Schock und wieder Sehnen und Schock. Aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Der Trick ist, Dein Nervensystem kennenzulernen und üben es zu beruhigen.
Dabei hilft es Deinen Mechanismus zu bemerken. Ein ganz wichtiger Schritt: „Wow, ich habe mich erschreckt und dann war ich nicht mehr so anwesend.“
Es hilft zu verstehen: „Ah, das hat mich erschreckt. Ah damit habe ich Mühe“.
Es hilft darüber zu sprechen: „Ich habe Schwierigkeiten mit…Ich habe das Bedürfnis nach…Ich habe bermerkt, dass…Könnten wir uns die Situation ansehen, um etwas daran verändern zu können? Das würde mir viel bedeuten.“
Das ist eine Möglichkeit, in den achtsamen Dialog zu gehen, wenn das möglich ist. Aber das ist noch lange nicht alles.
Darüber schreibe ich im Teil 2 dieses Blogs.
Falls Dich das jetzt anspricht und Du Lust hast auf ein kostenloses, unverbindliches Beratungsgespräch bzgl. Deiner Beziehungen mit mir, dann antworte auf diese Email einfach mit: Ja, ich will.
Ich melde mich bei Dir.
Ich freue mich sehr von Dir zu hören.
Herzlich
Odette